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Was hält gute Mitarbeiter?

Was hält gute Mitarbeiter?

Funktionierende Teams brauchen Kontinuität. Wie starke Fluktuation sich auf die Leistung auswirkt lässt sich kurzfristig und messbar im Sport beobachten. Was also hält Mitarbeiter im Unternehmen? 

Spannende Aufgaben und attraktives Gehalt sind gewichtige Argumente beim Recruiting. Allerdings gibt es hier bekanntlich Grenzen. Davon abgesehen ist weder das eine noch das andere geeignet, Mitarbeiter zu halten. Hier zählt vielmehr die tatsächlich gelebte Unternehmenskultur. Laut einer Umfrage der Credit Plus Bank scheint das Betriebsklima sogar wichtiger zu sein als Urlaub und Gehalt. 58 Prozent der Berufstätigen und Arbeitssuchenden priorisieren diesen Faktor.

Wertschätzung schafft Werte

Entscheidend für eine positive Arbeitsatmosphäre ist die Wertschätzung, die den Mitarbeitern entgegengebracht wird. In Unternehmen, die dies berücksichtigen, wird signifikant besser gearbeitet. Eine Studie des Wissenschafltichen Instituts der AOK (WIdO) zeigt interessante Einblicke dazu: "Eine gesunde Unternehmenskultur sorgt für gesündere und zufriedenere Mitarbeiter und verringert die Fehlzeiten. Gehen Mitarbeiter ungern zur Arbeit, weil die Unternehmenskultur nicht stimmt, hat das messbare Folgen: Sie sind dreimal häufiger unzufrieden mit ihrer körperlichen und psychischen Gesundheit als ihre Kollegen, die mit ihrem Arbeitsplatz zufrieden sind. Auch die Fehlzeiten schnellen nach oben: Fast jeder dritte unzufriedene Arbeitnehmer hat 2015 mehr als zwei Wochen im Unternehmen gefehlt. Bei den Mitarbeitern, die gern in ihrem Betrieb arbeiten, war es nur etwas mehr als jeder sechste." (Quelle) Auch nach sechs Jahren darf diese Erkenntnis noch als aktuell gelten, zumal sie plausibel sind. Vielleicht könne Sie dies aus eigener Erfahrung bestätigen. 

Spaß ist der beste Mitarbeiter

Jeder weiß, dass man Arbeit gut macht, wenn sie Spaß bringt. In wie hohem Maße dies zutrifft ist dennoch erstaunlich. Die Effekte sind messbar – im Gehirn! Zufriedene Mitarbeiter verarbeiten Informationen anders als unzufriedene. Sie arbeiten nicht nur sorgfältiger und effizienter, sie agieren auch innovativer und kreativer. 

Ein gutes Betriebsklima muss von der Geschäftsführung etabliert und von den Mitarbeitern gelebt werden. Wenn dies gelingt, lässt sich der Unternehmenserfolg steigern ohne Geld auszugeben. Ein Ursache-Wirkungsverhältnis lässt sich zwar nicht direkt belegen, ist aber derart offensichtlich, dass weitergehende Untersuchung sich erübrigen. 

Unsere Tipps, um ein gutes Betriebsklima zu schaffen:

Verbindlichkeit
Die Werte, die eine Unternehmenskultur prägen, sollten niedergeschrieben sein. Dies kann auch den Umgang miteinander erleichtern. Wenn z.B. klar geregelt ist, ob man per Du oder Sie ist, müssen sich neue Mitarbeiter keine Gedanken machen. Niemand druckst um die Anrede herum, was schon zu ineffizienter Kommunikation oder Missverständnissen führen kann. Zu weit sollten die Regelungen jedoch nicht gehen. Kein Erwachsener lässt sich gern wie ein Kind behandeln. 

Cultural Fit
Schon im Bewerbungsgespräch sollte dem Kandidaten das Miteinander im Unternehmen erklärt werden. Die Zustimmung des Kandidaten ist ein relevantes Auwahlkriterium. 

Onboaring
Gerade bei der Einarbeitung sollten neue Mitarbeiter systematisch integriert werden. Eine wichtige Maßnahme dafür ist das Mentoring. Stellen Sie den Neuen jemandem zur Seite, der Fragen beantworten und gern auch mal ungefragt einen Rat geben kann. So reduziert man deutlich das Risiko einer Kündigung schon während der Probezeit. Auch für den Mentor kann dies lehrreich sein.  

Vernetzung
Schon beim Onboarding sollten neue Mitarbeite das gesamte Unternehmen und möglichst viele seiner Mitarbeiter:innen kennenlernen. Je besser die Mitarbeiter vernett sind, desto besser halten sie zusammen. 

Feedback
Regelmäßige Gespräche helfen dem Mitarbeiter sich zu orientieren und die eigene Leistung realistisch einzuschätzen. Das gilt auch für die Führungskraft, falls die Unternehmenskultur konstruktive Kritik von unten nach oben unterstützt. Gerade in der Anfangsphase sollte man sich mindestens einmal im Monat zusammensetzen. 

Workshops
Auch abseits des Unternehmensalltags gemeinsam etwas zu bewältigen, schweißt Mitarbeiter zusammen und schafft Abwechslung.

Führungskräfte schulen
Ob eine Unternehmenskultur tatsächlich gelebt wird, hängt auch von Führungskräften ab. Wer Mitarbeiter verantwortet, muss sich aktiv um die Unternehmenskultur kümmern. Dafür ist eine Schulung in sozialen Belangen angezeigt. Auch wer im Vorstellungsgespräch noch sympathisch auftritt, wird unter Druck eventuell unsicher. Dann verhindern klare Verhaltensempfehlungen eine Veränderung zum Negativen zu verhindern.

Partizipation
Bei internen Projekten wie z.B. dem Bau einer Kantine oder Umgestaltung der Büroräume sollten immer die Mitarbeiter einbezogen werden. Es drückt keine Wertschätzung aus, sie zu übergehen, wenn sie von den Entscheidungen direkt betroffen sind. 

Vermittlungsinstanzen
Definieren sie klare Strukturen, Prozesse uns Ansprechpartner für den Fall von Streitigkeiten oder gar Mobbing. Hierbei kommen nicht nur Führungskräfte in Frage.

Umgebung
Die optische Gestaltung der Bürolandschaft entscheidet mit über Wohlbefinden und Produktivität der Belegschaft. Viel Tageslicht ist zum Beispiel sehr wichtig, um alle bei Laune zu halten. Insbesondere bei Stress. So weit wie möglich sollte alles den praktischen und mentalen Bedürfnissen der Mitarbeiter angepasst werden.

Team Events
Geburtstage, Weihnachtsfeier, Abschied und Willkommen – wer hier ein paar Stunden investiert, erntet überproportional mehr. Wie gesagt: Gute Stimmung zahlt sich aus. Wie immer sollte man auch hier nicht übertreiben. Wenn zu früh zuviele Korken knallen, kann alles passieren und das muss nicht gut sein.