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Mehr Unterstützung für Ärzte: Physician Assistant

Die schlechte medizinische Versorgung in den ländlichen Gebieten Deutschlands hatten wir bereits in diesem Blog thematisiert. Auch Lösungsansätze hatten wir vorgestellt. Z.B. das aus der DDR bekannte Model der Gemeindeschwester, das in einer modernen Variante wieder aufgelegt wird. Arztentlastende, gemeindenahe, E-Health-gestützte, systemische Intervention – kurz: AGNES – heißt dieses Projekt. 

Die Idee ist, dem Ärztemangel zu begegnen, indem man die praktizierenden Ärzte entlastet. Aufgaben, die kein Medizinstudium erfordern, sollen ihnen abgenommen werden. So können sich die Ärzte stärker auf den Kern ihrer Arbeit konzentrieren: Diagnose, Behandlung und Fortbildung.

Drei Jahre berufsbegleitende Fortbildung

Eine weitere Maßnahme, die diesem Ansatz folgt, hat die SRH Hochschule für Gesundheit in Gera entwickelt. Zusammen mit ihren Studienzentren, den Westküstenkliniken in Heide und Brunsbüttel, bietet die SRH den Studiengang Physician Assistant an. Als berufsbegleitende Fortbildung nach einer dreijährigen Ausbildung in einem Gesundheitsfachberuf dauert er noch einmal drei Jahre. Physician Assistants können als Bindeglied zwischen Arzt und Pflege Patientengespräche führen und auch grundlegende Untersuchungen vornehmen.

Dieser Studiengang löst nicht das eigentliche Problem des Ärztemangels. Er erleichtert aber den Umgang damit, indem er die Grundlage für eine optimale Ressourenallokation schafft. Das ist nicht nur logisch im Sinne des Gesundheitssystems, das dadurch seine Aufgaben besser wahrnehmen kann. Auch für die Einzelnen hat diese Idee Vorteile. Ambitionierte Pflegende können ihre Fähigkeiten besser nutzen, mehr Anerkennung erhalten und daraus Motivation schöpfen. Ärzte atmen auf, weil sie von Aufgaben befreit werden, für die sie überqualifiziert sind. So wird ein nicht zu unterschätzendes Frustrationspotenzial eliminiert. Und da Überqualifikation auch eine Fehlerquelle ist, dürfte es auch weniger Behandlungsirrtümer geben.

Die ersten Absolventen kommen bald 

Seit Oktober 2020 gibt es den Studiengang Physician Assistant bereits. Für die ersten 20 Absolventen rück die Ziellinie langsam in Sichtweite. Unser Tipp für Recruiter im Gesundheitswesen: Frühzeitig Kontakt aufnehmen und sich als attraktiver Arbeitgeber präsentieren. Einen Eindruck von der Unternehmenskultur, mit der Sie dann konkurrieren, erhalten Sie z.B. auf dem instagram-Kanal der Westküstenkliniken.

 

 

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