Der Personalmangel in der Pflege erzeugt sich inzwischen selbst: Wo Arbeitskräfte fehlen, müssen die Kollegen umso mehr leisten. Unter der steigenden Belastung geben einige auf, was den Druck auf die Verbleibenden weiter erhöht. Die öffentliche Berichterstattung darüber ist vermutlich nicht hilfreich. Welche Berufsanfänger stellen sich Aufgaben, vor denen gestandene Profis kapitulieren? Wen ermutigt eine Berufsbezeichnung, die nur allzu oft mit „notstand“ ergänzt wird? Es ist ein Teufelskreis, den zu durchbrechen ein vorrangiges Ziel des Personalmanagements im Gesundheitswesen sein muss.
Künstliche Intelligenz kann in dreierlei Hinsicht dabei helfen.
Entlastung im Berufsalltag
Hauptsache ist natürlich die KI-Verwendung im Berufsalltag. Hier sind leider Investitionen erforderlich. Neben der KI selbst, die unter Umständen hohe Anforderungen an die Hardware stellt, braucht es IT-Experten, um die Technik zu implementieren. Das Personal muss geschult werden, der Erfolg beobachtet und ggf. sind Anpassungen nötig. Empfehlenswert sind zunächst kostengünstige Maßnahmen mit geringer Komplexität, also geringen Auswirkungen auf das sonstige Prozessmanagement der Station.
Inhalt für Employer Branding
Wer in KI investiert, zeigt sich zukunftsorientiert. Das Krankenhaus erkennt die Herausforderungen der Zukunft und bereitet sich vor, anstatt irgendwann notgedrungen zu reagieren. Zudem sendet es eine Botschaft an Mitarbeiter und alle, die es werden wollen: Wir sehen eure Situation und wir tun etwas, um sie zu verbessern. Bei uns könnt ihr euch auf die eigentlichen Aufgaben der Pflege konzentrieren und den Umgang mit den Werkzeugen der Zukunft lernen. Somit dient die KI als Thema für die Kommunikation des Employer Brandings.
Konzeption und Gestaltung der Kommunikation
Vor allem generative Tools wie ChatGPT, Midjourney oder Stable Diffusion können dabei helfen, die oben stehenden Inhalte des Employer Brandings effizient zu kommunizieren. Auch hier gilt es eine Lernkurve zu durchlaufen, bis das Zeitinvestment durch Try-and-Error sich in Effizienz auszahlt. Für die Kommunikation ist es übrigens vorteilhaft, wenn die KI und ihre Effekte einfach zu erklären sind. Dieser Faktor ist nicht zu unterschätzen. Lassen sich die Benefits deder Innovation nicht griffig vermitteln, bleibt wichtiges Potenzial für das Employer Branding ungenutzt. Die Inhalte dürfen durchaus fachspezifisch sein, da es um eine fachlich gebildete Zielgruppe geht. Dennoch muss die Kommunikation möglichst einfach sein, um neben dem aufmerksamkeitsstarken Content im Umfeld der Social Media-Plattformen zu funktionieren, wo Sie die junge Zielgruppe erreichen.
Wichtig ist nicht unbedingt, welche KI Sie im Krankenhaus einsetzen, sondern, dass Sie es tun. Auch wenn es nur eine eher unscheinbare Maßnahme ist, senden Sie damit die entscheidenden Botschaften. Zudem sammeln Sie relevante Erfahrungen, die Sie öffentlichkeitswirksam kommunizieren können. Auf Linkedin z.B. können Sie in relevanten Diskursen in Erscheinung treten und kostenlos Reichweite für Ihre Sache erhalten. Sollten Sie generative KI nutzen, um die entsprechenden Inhalte zu erstellen, prüfen Sie die Ergebnisse bitte sorgfältig, um keine langweiligen Allgemeinplätze zu zitieren oder gar falsche Informationen zu verbreiten. Auch wenn KI schon erstaunlich viel vermag, scheitert sie gleichzeitig noch an geringen Anforderungen wie z.B. einer vorgegebenen Anzahl an Wörtern.